Ibiza-Stadt
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(Ciudad de Eivissa) - Die Stadt, die der Insel ihren Namen gab. Mit rund 45.000 Einwohnern ist Ibiza, im Volksmund Vila genannt, die grösste Stadt der Insel und seit kurzem auch offiziell die Hauptstadt. Der Altstadtkern teilt sich in drei Stadtteile: La Marina, Sa Penya und Dalt Vila.
Die Stadtteile
La Marina
Im Hafenviertel La Marina ballen sich früher wie heute der Handel und das Vergnügen. Ein Geschäft reiht sich an das andere; Modeboutiquen und Kunsthandwerksläden laden zum Bummeln ein. In den zahlreichen Bars und Restaurants kann man die müden Beine ausruhen und neue Energie tanken.
Am Abend wird die Hafenmeile zur Flanierstrecke, auf der Straßenkünstler, Musikanten und stelzenlaufende Diskothekenanimateure für ein buntes Schauspiel sorgen. In den Wintermonaten allerdings gönnt sich La Marina eine Erholungspause: Die meisten Geschäfte haben geschlossen, und man kann beim Kaffee in aller Ruhe die ein- und auslaufenden Schiffe beobachten.
Direkt vor dem Hafengebäude steht der 1906 errichtete Obelisk zum Gedenken an die ibizenkischen Korsaren, die jahrhundertelang die Insel vor feindlichen Piraten schützten und gleichzeitig reiche Beute machten. Als Held gefeiert wurde Antoni Riquer, der 1806 unter dem jubelnden Beifall der Bevölkerung, die von der Stadtmauer aus zuschaute, den englischen Zweimaster "Felicity" aufbrachte.
Sa Penya
Das ehemalige Fischerviertel Sa Penya steigt von der Marina aus bis zur Steilklippe und der Stadtmauer an. Enge Gässchen und Treppen durchziehen das Viertel, das das ärmste der Stadt war und heute noch in einigen der oberen Teile, in denen größtenteils Zigeuner wohnen, sanierungsbedürftig ist. In der untenliegenden Calle de la Virgen, auch Carrer de sa Mare de Deu genannt, tobt das Nachtleben in kleinen Bars und flippigen Boutiquen. An der Stadtmauer hinter dem runden Gebäude des alten Fischmarkts Sa Peixateria liegt Lola's, die erste Diskothek der Insel. Bevorzugt wird das Nightlife in Sa Penya von den Gays, die hier das Stammpublikum stellen.
Dalt Vila
Dalt Vila und die Nekropole auf dem Puig des Molins sind seit Dezember 1999 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
Die imposante Oberstadt Ibizas - Dalt Vila, die historische Oberstadt von Ibiza, ist vollständig von einer beeindruckenden Stadtmauer umgeben. Hier errichteten Bürger in sicherer Höhe ihre prachtvollen Stadtpaläste. Bereits die Mauren befestigten die Oberstadt mit einer Wehrmauer und 30 Wachtürmen, die die Stadt in vier Abschnitte unterteilten. Eindringlinge mussten diese nacheinander überwinden, um den Palast und die Moschee auf der Spitze des Hügels zu erreichen. Einige Überreste dieser maurischen Wehranlage sind bis heute gut erhalten und teils noch bewohnt, wie an der Plaza de Vila sichtbar ist.
Die heutige Festungsmauer von Dalt Vila stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde von den italienischen Architekten Giovanni Battista Calvi und Jacobo Paleazo Fratín entworfen, um den Anforderungen der Artillerie standzuhalten. Die sieben beeindruckenden Bollwerke, darunter das Baluard de Sant Joan, das die Stadttore zum Hafen schützt, und das Baluard de Santa Llúcia, bekannt für das jährliche Jazzfestival, die IMS Ibiza und das Lightfestival, machten die Festung nahezu uneinnehmbar. Ein Spaziergang entlang der imposanten Mauer bietet atemberaubende Ausblicke auf die Unterstadt, den Hafen, die umliegende Landschaft und das Meer, das sich bis nach Formentera erstreckt.
Von der Marina aus betritt man die Oberstadt durch das Portal de ses Taules. Der Haupteingang, früher Puerta del Mar genannt. Gegenüber dem alten Markt Es Mercat Vell beginnt eine Rampe mit Zugbrücke, die mittelalterliche Atmosphäre versprüht. Die kopflosen Statuen, die den Eingang flankieren, sind Repliken römischer Originale, die im Museum nahe der Kathedrale ausgestellt sind.
Direkt hinter dem großen Stadttor befindet sich der alte Waffenhof mit seinem imposanten Säulengang. Und schon stehen wir auf der Plaza de Vila, umgeben von Boutiquen, Kunstgalerien, Bars und Restaurants. Am Ende des Platzes führt rechts eine kurze Straße erst steil hinauf und dann links wieder steil hinunter zu dem zweiten, nördlichen Stadttor Puerta del Palomar, dem einzigen, durch das man mit dem Auto fahren kann. Das ist allerdings nur den Anwohnern von Dalt Vila gestattet. Oben rechts, praktisch über dem Wehrhof, befindet sich auch das Museum für Zeitgenössische Kunst (Museu d'Art Contemporani), das immer einen Besuch wert ist.
Geradeaus über die Plaza de Vila hinaus führt die schmale Carrer de Santa Creu weiter zur kleineren Plaza del Sol und zum dritten und letzten Stadttor Portal Nou, dessen tunnelartiger Durchgang ein Gefühl dafür gibt, wie dick die Stadtmauern sind. Außen vor der Mauer neben dem Portal Nou liegt die Plaza de Reina Sofía, auf der im Sommer, vor allem im August, viele Open-Air-Konzerte stattfinden. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zu der auf dem Hügel Puig des Molins liegenden Nekropole, wo Karthager und später auch Römer in unterirdischen Gräbern ihre Toten bestatteten. Das Museum an der Vía Romana ist leider immer noch wegen Umbaus geschlossen, man kann aber einige Grabstellen auf dem Gelände besichtigen. Die Nekropole, in der rund 4.000 Grabkammern vermutet werden, gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse phönizischer Kultur weltweit. ....
.... Von der Plaza del Sol aus führt eine breite Treppe weiter hinauf. Oben auf der Stadtmauer gelangt man bis zur Kathedrale. Doch viele Wege führen bis zur Hügelspitze, und wir wollen noch andere Sehenswürdigkeiten von Dalt Vila erkunden. Wenn man sich nach dem Waffenhof nach links wendet und der Plaza de Vila den Rücken kehrt, gelangt man über die Carrer Sa Carrossa zur barocken Kirche Santo Domingo aus dem 17. Jahrhundert. Sie ist Teil des ehemaligen Dominikanerklosters, in dem sich seit 1838 das Bürgermeisteramt von Ibiza-Stadt befindet. Der Haupteingang liegt auf der Plaza España, auf der auch das Denkmal für den katalanischen Feldherrn Guillerm de Montgrí steht, der die Mauren besiegte.
Wie er das fertig brachte, erzählt eine Legende. Damit hat die kleine Capella de Sant Ciriac zu tun, zu der wir gelangen, wenn wir über die Straßen Pere Tur und Joan Román am Alten Priesterseminar vorbei, in dem sich heute Luxusapartments befinden, weiter bergauf steigen. Unter der Statue des Heiligen Cyriacus (direkt am Anfang der gleichnamigen Straße, nach einer Eisbude) sieht man den oberen Rand einer Maueröffnung. Dort soll sich in den alten Zeiten ein geheimer Tunnel durch die arabische Stadtmauer befunden haben, der nur der Familie des Emirs bekannt war. Im August 1235 lagerte Guillerm de Montgrí mit seinem Heer mutlos im Es Soto vor der Stadtmauer, die er trotz wiederholter Angriffe nicht einnehmen konnte. Nun hatte der Emir aber seinem Bruder die Lieblingsfrau weggenommen. Um sich zu rächen, öffnete der Bruder den Christen die geheime Pforte. Vorsicht mit der Liebe, vor allem in Kriegszeiten.
Ein letzter steiler Anstieg durch die Carrer Major ist noch zu bezwingen, dann steht man auf dem Platz vor der Kathedrale. Sie wurde in der Zeit vom 14. bis zum 16. Jahrhundert im schlichten Stil katalanischer Gotik auf den Grundmauern der Moschee erbaut und der Heiligen Maria vom Schnee geweiht (Santa María de las Nieves), weil dieser Marienfeiertag (5. August) dem Eroberungstag (8. August) am nächsten lag. Beide Tage werden in Ibiza besonders üppig gefeiert. Links neben der Kathedrale wurde in den Gebäuden des ehemaligen Verwaltungsorgans Universitat und zweier anschließender Kapellen das Archäologische Museum untergebracht. Rechts neben der Kathedrale steht die Burg, Es Castell, die einen etwas verfallenen Eindruck macht, weil stets das Geld für die Restaurierung fehlte.
Nun hat man einen neuen Verwendungszweck für den ehemaligen Sitz des königlichen Statthalters gefunden: Es Castell wurde der staatlichen Parador-Kette angegliedert, die Luxushotels in historischen Gebäuden einrichtet. Die Sanierung hat bereits begonnen. Von den Bollwerken und der Stadtmauer hinter der Kathedrale aus hat man einen fantastischen Blick über das Meer. Ein Tunnel führt durch die Stadtmauer nach Es Soto, wo ein Parkplatz für Touristenbusse eingerichtet wurde und die PKWs der Besucher, die den etwas mühsamen Aufstieg durch die Altstadt scheuen.
Damit man die Sehenswürdigkeiten in Ruhe genießen kann und sich im Gewirr der engen Altstadtgässchen nicht verirrt, gibt es im Fremdenverkehrsbüro (Oficina de Turismo - im Hafen gegenüber dem Obelisken) einen Stadtplan mit ausführlichen Erklärungen, auch auf Deutsch. Es ist ratsam, sich dort über die Öffnungszeiten der Museen und der Kathedrale zu informieren, die sich oft ändern.
Die Neustadt
Erst 1898 breitete sich Ibiza-Stadt über den Grenzwall der Altstadtviertel hinweg weiter aus, der von dem Stadttor Puerta del Palomar bis zum Hafen verlief. Das Teatro Pereira (Carrer Conde Rosselló) wurde eingeweiht, mit roten Plüschsesseln und Varietévorführungen, deren Besuch Frauen verboten war. Später wurde es zum Kino umfunktioniert, und noch etwas später hatte der Holländer Jan Erik im ehemaligen weitläufigen Foyer eine Jazzkneipe eingerichtet, deren mitternächtliche Live-Musik das Publikum in Scharen anlockten. Nach mehreren Jahren umfassender Sanierungsarbeiten wurde das Teatro Pereira im Jahr 2023 fertiggestellt und wird bald im neuen Glanz erstrahlen. 1904 wurde auf einer naheliegenden freistehenden Pappelallee feierlich unter Anwesenheit des Königs Alfons XII. ein Denkmal eingeweiht, das den im Kubakrieg gefallenen ibizenkischen General Joaquín Vara de Rey i Rubió ehrt. Die USA hatten Spanien den Krieg erklärt; mit der Niederlage verlor Spanien seine letzte überseeische Kolonie. Zwischen 1913 und 1935 entstanden rund um die Allee Häuser im spanischen Kolonialstil. Heute ist der Platz, kurz Vara de Rey genannt, das Zentrum der Stadt. In den Terrassencafés werden Neuigkeiten ausgetauscht und so manches Geschäft angebahnt und abgeschlossen. Besonders das Montesol, das älteste Hotel der Stadt, zehrt vom alten Charme. Auf seinen Stühlen sollen unter anderem Caroline von Monaco, Orson Welles und die Pink Floyd gesessen haben.
Der Paseo Juan Carlos I mündet im neuen Sporthafen Marina Botafoch, wo die teuersten Yachten liegen. Von hier aus, wo sich zahlreiche Restaurants, Bars und Boutiquen niedergelassen haben, hat man einen fantastischen Blick auf die Altstadt. In den letzten Jahren wurde der Paseo bis zum Jahrhunderte alten Leuchtturm Far des Botafoch und der neuen Mole für die Kreuzschiffe ausgebaut. Dass der Weg über zwei Inseln führt, die Illa Plana und die Illa Grossa, ist heutzutage nicht mehr ersichtlich. In phönizischen Zeiten stand auf der Illa Plana ein Tanit-Tempel, im Mittelalter diente sie in Zeiten der Pest als Quarantänestation.
Rund um den Hafen
Bei einem Spaziergang entlang des Hafenkais kann man Schiffe aller Größen bewundern, von kleinen ibizenkischen Fischerbooten, den Llaüds, bis zu hochseetüchtigen Super Yachten, die mit modernster Technik ausgestattet sind. Die Handels- und Passagierschiffe vom Festland legen gegenüber des Viertels La Marina an, direkt an die neue Hafenmole neben dem Leuchtturm Botafoch, der von der gegenüberliegenden Seite des Hafenbeckens grüßt.
An die Anlegestelle der Fähren nach Formentera schließt sich der Yachthafen Ibiza Nueva mit dem Club Náutico an, der 1925 installiert wurde. Kleine Boote vorwiegend ibizenkischer Eigner schaukeln auf dem Wasser. Nach einem kurzen, etwas öden Stück, an dem die Warencontainer verladen werden, gelangen wir auf den Paseo Juan Carlos I. Hier entstand in den 80er Jahren zunächst das Casino, gefolgt von einer ganzen Reihe von Pubs und Bars, die es in Ibizas Nachtleben zu Berühmtheit gebracht haben, wie El Divino, Keeper etc. Im Casino beim 5-Sterne-Hotel Gran Hotel warten einarmige Banditen, Roulette und Black Jack auf Spielfreudige, die ihr Glück versuchen wollen. An der dahinter liegenden Parallelstraße, der Avenida 8 de Agosto, liegt die bekannte, 1973 eröffnete Diskothek Pacha.
Der Paseo Juan Carlos I mündet im neuen Sporthafen Marina Botafoch, wo die teuersten Yachten liegen. Von hier aus, wo sich zahlreiche Restaurants, Bars und Boutiquen niedergelassen haben, hat man einen fantastischen Blick auf die Altstadt. In den letzten Jahren wurde der Paseo bis zum Jahrhunderte alten Leuchtturm Far des Botafoch und der neuen Mole für die Kreuzschiffe ausgebaut. Dass der Weg über zwei Inseln führt, die Illa Plana und die Illa Grossa, ist heutzutage nicht mehr ersichtlich. In phönizischen Zeiten stand auf der Illa Plana ein Tanit-Tempel, im Mittelalter diente sie in Zeiten der Pest als Quarantänestation.
Ses Feixes
Jenseits der Straßen, die sich gegenüber der Altstadt um den Hafen ziehen, sieht man einen Wald von Schilfrohr aufragen. Dort liegt das Feuchtgebiet Ses Feixes. Die Mauren entwässerten einst das Gebiet mit einem komplizierten Kanalsystem, um Gemüsegärten zur Versorgung der Stadtbewohner zu schaffen. Jeder Garten hatte sein eigenes freistehendes Eingangstor; einige dieser typischen gemauerten Tore, die wie ein eckiges Hufeisen aussehen, sind noch erhalten. Heute streiten sich die Ökologen, die das Gebiet wegen seiner historischen Vergangenheit und wegen des hohen Aufkommens vieler hier brütender Vogelarten am liebsten ganz schützen würden, mit den Grundstückseigentümern, denen der Immobilienpreis der teuren Stadtgrundstücke wichtiger ist. Ein Spaziergang durch die Feixes ist am schönsten in der Zone hinter der Avenida 8 de Agosto.
Talamanca
Am Ende der Avenida 8 de Agosto steht man auf dem feinen weißen Sand vor der Bar Flotante. Auf der Rückseite der Illa Grossa, hinter dem Hafenbecken und nur wenige Meter von der Marina Botafoch entfernt, schwingt sich der nette Strand Talamanca im Halbrund um die Bucht. Das flache Wasser ist ausgesprochen kinderfreundlich. Obwohl auch hier, wie an fast allen größeren Sandstränden der Insel, ein ganzes Touristenviertel mit Hotels, Apartments, Restaurants und Geschäften entstanden ist, ist es doch wesentlich ruhiger als in Ses Figueretes oder an der Playa d'en Bossa. Zwar gehört der größte Teil von Talamanca bereits zum Gemeindegebiet von Santa Eulalia, doch wegen seiner Stadtnähe und Erreichbarkeit (es fahren sowohl ein Autobus als auch ein Wassertaxi hinüber zum Zentrum), wollten wir den Strand unter Ibiza-Stadt einreihen. Hinter Talamanca ragt das Cap Martinet auf, wo viele Prominente im Sommer ihre Villen beziehen.
Ibiza in kurz und knapp
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