Die Vielfalt von Ibiza: Zwischen Tradition und Moderne!
Die geografische Lage hat den einzigartigen Charakter der Inselbewohner geprägt. Die Ibicencos sind für ihre Gastfreundschaft, Entspanntheit, Kreativität, Offenheit gegenüber anderen Kulturen und ihre enge Verbindung zur Natur bekannt.
Land & Leute
Die geografische Position prägte den einzigartigen Charakter der Inselbewohner. Ibiza erstreckt sich im Golf von Valencia bei 39 Grad nördlicher Breite und 1 Grad östlicher Länge. Es liegt etwa 90 km von der Hauptinsel Mallorca, 90 km vom spanischen Festlandshafen Denia und 250 km von Algerien entfernt. Unter dem katalanischen Namen Eivissa übte die Insel stets eine besondere Anziehungskraft auf die Menschheit aus.
Das umgebende Meer schützte die einheimischen Arten vor übermäßigem Druck von äußeren Einflüssen, während die günstige Lage die Insel seit jeher zu einem Ort machte, der von Handelstreibenden und Eroberern verschiedenster Kulturen frequentiert wurde - Phönizier, Griechen, Karthager, Römer, Byzantiner und Mauren. Die Mischung aus Eigenwilligkeit in eigenen Angelegenheiten und Toleranz gegenüber anderen charakterisiert die meisten Bewohner Ibizas.
Das 572 km² große Eiland, auf dem knapp 148.000 Menschen leben (Stand: 2019 - im Jahr 2000 waren es noch 120.000), präsentiert sich entlang der Küste mit lebhaften, bunten Häfen, die im Sommer von Besuchern aus aller Welt belebt werden, und verträumten, weißen Dörfern im Inland, in denen die Zeit scheinbar stillzustehen scheint.
Kontrastreiche Küsten:
Die 210 Kilometer lange Küste präsentiert sich in vielfältigen Kontrasten. Der Großteil der über 53 Sandstrände erstreckt sich im Süden der Insel. Einige von ihnen ziehen sich kilometerlang mit feinem, weißem Sand entlang des türkisfarbenen Meeres und fallen sanft in die Fluten.
Hier treffen sich Familien mit spielenden Kleinkindern und sonnenhungrige Besucher aus dem Norden, die den ganzen Tag von den zahlreichen Strandbuden mit Speisen, Getränken und neuester Musik versorgt werden.
Im Gegensatz dazu wirken die tiefblauen Buchten an der wild zerklüfteten Steilküste im Norden wie romantische Kleinode. Wer im Hochsommer die Ruhe sucht, sollte sich nicht vor dem etwas mühsamen Abstieg scheuen - die Belohnung ist reichhaltig. Doch auch im Norden gibt es zahlreiche kleinere Strände, die bequem mit dem Auto erreichbar sind. Taucher erleben das kristallklare Wasser rund um die Insel als einzigartiges Ferienerlebnis. Für diejenigen, die weiter aufs Meer hinaus wollen, steht ein vielfältiges Wassersportangebot zur Verfügung.
Die Ibizenker waren traditionell Bauern, viele von ihnen besaßen auch Fischerboote. Davon zeugen noch heute die langen Reihen alter Bootshütten an den Stränden, die mittlerweile unter Denkmalschutz stehen. Einige dieser Hütten sind direkt in den nackten Fels geschlagen; sie zeichnen sich alle durch große hölzerne Tore und Bohlenrampen ins Wasser aus.
Das Land entlang der Küste galt den Bauern als minderwertig, da Luft und Boden so salzhaltig waren, dass kaum etwas angebaut werden konnte. Daher wurde das Küstenland in der Regel den jüngeren Töchtern vererbt, die sich freuten, als der Tourismus die Grundstückspreise mit Meerblick in ungeahnte Höhen trieb.
Stille, duftende Pinienwälder:
Die Pityusen, bestehend aus Ibiza und ihrer kleinen Schwesterinsel Formentera, bilden eine Inselgruppe. Der Name leitet sich von den Griechen ab (altgriechisch Pityoussai) und bedeutet Pinieninseln. Die Griechen gaben den Inseln diesen Namen aufgrund ihrer einst üppigen Pinienwälder (das griechische Wort für Pinie ist "πίτυς" pitys, lateinisch "Pinus pinea", aus der Kieferngattung), die jedoch auf den gesamten Balearen verbreitet waren.
Erst im Jahr 1276 erfolgte die Eingliederung der Pityusen in das damalige Königreich der Balearen; bis zu diesem Zeitpunkt wurden nur Mallorca und Menorca als Baleareninseln bezeichnet.
Die Selbstverwaltung der Pityusen ging verloren, doch die charakteristischen Pinien blieben erhalten - bis heute. Im Westen und Norden prägen zwei sanfte Hügelketten mit üppigen, sattgrünen Pinienwäldern weiterhin das Landschaftsbild. Um sicherzustellen, dass dies zumindest auf den Gipfeln so bleibt, ist der Bau oberhalb von 200 m Höhe untersagt. Die meisten Hügel erreichen diese Höhe nicht. Der höchste, der Atalaya von Sant Josep im Südwesten, erhebt sich auf 474 m und wird von einem Fernsehturm gekrönt. Weitere Fernsehtürme finden sich auf dem Atalaya von Sant Llorenç im Zentrum der Insel. Der nördliche Teil wird von der waldreichen und hügeligen Landschaft Es Amunts geprägt.
Besonders beeindruckend sind die majestätischen Schirmpinien. Die Phönizier brachten die rote Sabina auf die Insel, die zur Wacholderfamilie gehört. Das robuste Holz eignet sich hervorragend für den Bau von Häusern und Schiffen. Neben dem Duft der Pinien gesellen sich wilde Rosmarin- und Thymiansträucher, während Ginster und Skabiosen leuchtende gelbe und violette Farbtupfer in den Lichtungen setzen. Kaninchen und Rebhühner sind vor allem in den Wintermonaten zu sehen, während verschiedene Vogelarten das ganze Jahr über in den Bäumen zwitschern.
Ein Waldspaziergang ist zu jeder Jahreszeit ein faszinierendes Erlebnis. Dennoch ist Vorsicht geboten bei Picknicks, denn das Entzünden von Feuern ist aufgrund der Brandgefahr von Mai bis Oktober strengstens untersagt! Schon eine Glasscherbe genügt manchmal, und die gleißende Sommersonne setzt das trockene Unterholz in Brand.
Die Bauern prägten die Landschaft:
In den Tälern erstreckt sich fruchtbares Ackerland. Vorherrschend sind die Johannisbrotbäume mit ihren schotenartigen Früchten, die sich im Spätsommer in ein dunkles Braun färben.
Diese Früchte dienen als Viehfutter oder werden auf das Festland verschifft, wo sie in der pharmazeutischen Industrie Verwendung finden. Die Mandelbäume hingegen entfalten bereits Ende Januar ihre weiße Blütenpracht, ein beeindruckendes Naturschauspiel, das auf Ibiza als der "Schnee" bezeichnet wird. Im Winter sind die weit ausladenden Feigenbäume kahl, während sie im Sommer ein dichtes Blätterdach bilden, das den Schafherden willkommene Schattenplätze bietet.
Die Salzgärten von Salinas
Die Salzgewinnung auf Ibiza hat eine lange Geschichte und ist eng mit der natürlichen Umgebung der Insel verbunden. Ibiza ist bekannt für seine Salzgewinnung, die seit der Antike betrieben wird. Das Salz wird aus dem Meerwasser gewonnen, das in flachen Becken, den sogenannten Salinen, verdunstet.
Traditionell wurden die Salzgärten von Ibiza von den Einheimischen genutzt, um Salz für den lokalen Verbrauch und den Handel zu gewinnen. Die Salzgewinnung spielte eine wichtige wirtschaftliche Rolle auf der Insel und trug zum Wohlstand der Gemeinschaft bei.
Die Salzgärten von Ibiza sind auch ein ökologisch wertvolles Gebiet, das verschiedene Vogelarten beheimatet und ein wichtiger Lebensraum für die lokale Tierwelt ist. Heutzutage sind die Salzgärten nicht nur ein historisches Erbe, sondern auch ein touristisches Ziel, da Besucher die Möglichkeit haben, die traditionellen Salinen zu besichtigen und mehr über die Salzgewinnung auf der Insel zu erfahren.